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Wie viel Zeit braucht ein Unternehmensblog?

Veröffentlicht am 16. April 2024 | in Blog, Know-how Transfer, Mitglieder-News

Zu viel Zeit hat man selten, gerade als Kleinunternehmer*in oder Solopreneur*in. Drum stellt sich vor dem Start eines Blogs die Frage: Wie lange brauche ich für die Erstellung eines Blogartikels? Mit diesem Beitrag verschaffst Du Dir einen Überblick, Schritt für Schritt.

Sichtbarkeit, SEO-Ranking, Positionierung bei Deiner Zielgruppe etc.: Ein eigener Unternehmensblog hat viele Vorteile. Wie viel Zeit Du für einen Blogbeitrag benötigst? Die Antwort willst Du jetzt wahrscheinlich nicht hören: Es kommt darauf an. Denn der Zeitaufwand hängt von vielen Faktoren ab. Wie routiniert schreibst Du? Wie viel Recherche ist notwendig? Schreibst Du allein oder sind auch andere Personen involviert – etwa weil Dein Artikel ein Interview ist?

Damit Du Dir ein genaueres Bild machen kannst, drösele ich die Entstehung eines Blogbeitrags in die einzelnen Schritte auf – von der ersten Idee bis hin zum Teilen auf Social Media. So kannst Du Deine Zeit besser planen und Deine Schreibgewohnheiten optimieren. Unter «Zeitaufwand» findest Du eine grobe Einschätzung der Zeit. Das ist ein Anhaltspunkt und kann sich natürlich von Deinen persönlichen Erfahrungen unterscheiden.

Die wesentlichen Schritte bis zum Blogbeitrag:

  1. Thema definieren
  2. Brainstorming & Recherche
  3. Text verfassen
  4. Bild wählen
  5. Abfüllen ins CMS
  6. Beitrag auf Social Media teilen

 

1. Thema definieren

Auch wenn ich hin und wieder spontan umentscheide: Ein Redaktionsplan ist Gold wert. Wenn man jedes Mal aufs Neue entscheiden muss, worüber man schreibt, frisst das Zeit und man nimmt sich den Spass an der Sache.

Drum: Ein- oder zweimal im Jahr einen Redaktionsplan anlegen und für mehrere Monate im Voraus planen. Wenn Du dann merkst, dass ein anderes Thema gerade dringender ist, kannst Du das immer noch anpassen.

Zeitaufwand: ca. 1 Tag im Jahr für den Redaktionsplan

 

2. Brainstorming & Recherche

Das Thema ist gesetzt – aber wie willst Du es aufbereiten? Und was gehört alles in den Beitrag? Eine Technik, die sich für mich bewährt hat, sind Mindmaps. Feste Zweige darauf: Ziele, Zielgruppe und Keywords. Nach einem ersten Brainstorming ziehe ich gern ChatGPT als Sparringpartner*in hinzu.

Das Gute an Deinem Unternehmensblog: Du schreibst über Themen, mit denen Du Dich bestens auskennst. Idealerweise nimmt die Recherche also wenig Zeit in Anspruch. Dennoch: Die Informationen in Deinem Beitrag müssen korrekt sein, bevor Du sie veröffentlichst. Also lieber nochmals überprüfen.

Zeitaufwand: 30 bis 180 Minuten für Brainstorming & Recherche

 

3. Text verfassen

Es heisst, dass längere Texte besser fürs SEO-Ranking sind. Das liegt vermutlich daran, dass längere Artikel ein Thema tiefgründiger behandeln können als kurze Texte. Für Dich als Blogger*in heisst das: Je umfassender der Text, desto wichtiger die Struktur.

Warum? Blogs werden am Bildschirm gelesen. Die Lesenden sind mässig fokussiert und scannen den Text. Da helfen eine saubere Gliederung und Elemente wie Zwischentitel, Zitate und Bilder.

Was die Textlänge angeht, bin ich zwiegespalten: Persönlich lese ich lange Texte gern in Büchern oder Zeitungen. Online sind mir kürzere bis mittellange Beiträge lieber. Deswegen mute ich meiner Zielgruppe ungern lange Texte zu.

Was bei diesem Schritt hilft: Feedback von anderen einholen. Bitte Deinen Partner oder eine Freundin, Deinen Text kritisch zu lesen, oder gib ein professionelles Lektorat in Auftrag.

Zeitaufwand: 2 bis 5 Stunden für das Verfassen eines Beitrags

 

4. Bild wählen

Das Bildmaterial im Blogbeitrag hat mehrere Funktionen: Es erregt Aufmerksamkeit, ruft eine Stimmung hervor und schafft im besten Fall eine tiefere Verbindung zwischen den Leser*innen und Deinem Blog. Und es kann dazu beitragen, dass Dein Artikel häufiger auf Social Media geteilt wird.

Ob Du Fotos von Dir selbst, Agenturbilder oder Grafiken verwendest oder mit KI selbst Bilder erstellst, hängt auch von Deinem Markenbild ab.

Wenn Du auf Agenturbilder zurückgreifst: Je nachdem, wie konkret oder abstrakt ein Thema ist und wie genau Deine Vorstellungen sind, können für die Bildersuche Stunden ins Land ziehen. Hier lohnt es sich, pragmatisch zu bleiben. Was auch hilft: Lege vorher fest, wie viel Zeit Du in die Suche investieren willst.

Zeitaufwand: 10 bis 60 Minuten für die Bildersuche, 10 bis 20 Minuten für die Bildbeschreibung (SEO/Barrierefreiheit)

 

5. Abfüllen ins CMS

Diesen Schritt gehst Du mit Leichtigkeit – und je mehr Blogbeiträge Du herausgebracht hast, desto routinierter bist Du. Am besten erstellst Du Vorlagen für die Arten von Blogbeiträgen, die Du besonders häufig veröffentlichst. So sind Reihenfolge und die Schriftgrösse immer gleich.

Die ersten Male kann es ein Weilchen dauern, bis alles sitzt. Lass Dich davon nicht entmutigen.

Zeitaufwand: 15 bis 30 Minuten fürs Abfüllen ins CMS

 

6. Beitrag auf Social Media teilen

Das ist fast der schönste Teil: Dein Artikel ist in trockenen Tüchern, und Du teilst den Link auf Deinem bevorzugten Social-Media-Kanal. Mit Deinem Post weckst Du Neugier auf den ganzen Beitrag. Vielleicht verwendest Du ein Social-Media-Management-Tool, um Deine Posts auf Instagram, LinkedIn & Co. zu stellen. Denk daran, online zu sein, wenn Dein Post live geht. Schliesslich willst Du die Reaktionen aus Deinem Netzwerk nicht verpassen.

Zeitaufwand: 15 bis 75 Minuten für das Erstellen des Teasers

 

Wenig Zeit? Das hilft:

  • Redaktionsplan aufstellen: So musst Du nicht für jeden neuen Beitrag überlegen, worüber Du schreibst.
  • Zeitlimit festlegen: Eine Aufgabe braucht immer so viel Zeit, wie man zur Verfügung hat. Stimmt meistens.
  • Deadlines setzen: Verbindliche Abgabetermine verhelfen zu mehr Disziplin.
  • Pomodoro-Technik anwenden: In den kurzen Zeitintervallen bekommst Du viel gebacken – wenn Du alle Ablenkungen ausschalten kannst.
  • Auslagern: Konzentriere Dich auf Dein Kerngeschäft und gebe Deinen Blog oder Teile davon in andere Hände.
  • Content recyceln: Indem Du ältere und erfolgreiche Blogbeiträge aktualisierst und erneut teilst, bleibt Dein Blog up to date und gewinnt an Qualität.

 

Willst Du bloggen? Manchmal braucht‘s ein Gegenüber, damit es vorangeht. Ich unterstütze Dich: mit dem Redaktionsplan, mit der Themensuche und natürlich auch mit fixfertigen Blogbeiträgen im Abo. Das interessiert mich.

Photo Credits: Luke Chess / unsplash