
“Mathe ist nichts für Mädchen” – Geschlechterstereotype in der Schule
Veröffentlicht am 16. Juni 2025
Eine aktuelle Studie zeigt: Bereits vier Monate nach Schulbeginn schneiden Buben in Mathematik deutlich besser ab als Mädchen – obwohl beide mit gleichem Zahlensinn starten. Ein Jahr später ist der Unterschied sogar viermal so gross! Die Ursachen? Nicht biologisch, sondern sozial erlernt: Erwartungen, Rollenbilder, Lehrkräfteverhalten.
Mich macht das betroffen – beruflich und persönlich. Denn immer wieder erlebe ich, wie Genderforschung im Bildungsbereich belächelt oder gar kritisiert wird. Wenn ich mich dazu äussere oder ein Projekt dazu lanciere, wird das zwar grundsätzlich erlaubt; wirkliche Begeisterung sieht aber anders aus. Meine persönliche Erfahrung ist eher, dass viele gleich das Gefühl haben, man wolle die Buben benachteiligen. Dabei zeigt gerade dieser Artikel, wie wichtig es wäre, früh im Lehrplan anzusetzen: Mädchen verlieren ihr Vertrauen in ihre mathematischen Fähigkeiten oft nicht, weil sie es nicht könnten – sondern weil man ihnen (implizit) vermittelt, dass sie es nicht sollen.
Dringend notwendig ist:
🎯 die Lehrpläne an unseren Schulen und das gesamte pädagogische Handeln bewusst geschlechtersensibel zu gestalten
🎯 dass Lehrkräfte sich ihrer eigenen Erwartungen und impliziten Vorurteile stärker bewusst werden
Es ist Zeit, dass wir Gendergerechtigkeit nicht als Ideologie, sondern als pädagogische Verantwortung verstehen – gerade in MINT-Fächern.
Es ist höchste Zeit, dass man sich in Schweizer Bildungsbereichen und an Schulen diesem Thema annimmt.




